Begriffswirklichkeit

 

ERKLÄRUNGSTHESEN:

Im Folgenden entnehmen Sie alles Nötige, um die begriffliche Darstellung des Wortes "Wirklichkeit" verstehen zu können. Es handelt sich um eine Bedeutungsanalytik, die einen jeweiligen Wortsinn so erläutert, daß Wirklichkeit als je etwas Wirkliches bestimmt unterschieden semantisch eindeutig und logisch systematisch beim Namen genannt wird.

1) Wirklichkeit im Begriff ist der Versuch, in einem eindeutigen Sinn festzulegen, was mit dem Wort "Wirklichkeit" in diesem oder jenem Zusammenhang und in dieser oder jener Bestimmtheit und Unterordnung identisch unterstellt wird, wenn man es verwendet. Begriffswirklichkeit ist Klärungswirklichkeit .

2) Wegen der Unbestimmtheit des übergeordneten Ausgangspunktes "Wirklichkeit" kann der bedeutungsmäßige Klärungsprozeß nicht von "oben her" (Oberbedeutung) ausgehen. Es gilt vielmehr dem Unbestimmten von "unten her" (Teilbedeutungen) einen bestimmten einheitlichen Sinn zu geben, damit das im Diskurs Unterstellte nicht leere Behauptung ist, sondern mit einer Beweislast verbunden konsistentes Gemeintes sein kann.

3) Der Begriffsaufbau entspricht einer Begriffspyramide mit "Wirklichkeit" an der Spitze und beliebig detaillierten Unterbegriffen von Wirklichkeit an der Basis. Im Oberbegriff sind alle Unterbegriffe der Reihenfolge entsprechend bedeutungsmäßig enthalten, die Unterbegriffe entsprechen Bedeutungsangaben der Obebegriffe.

4) Oberbegriffe und Unterbegriffe unterscheiden sich durch den Begriffsumfang: Der Oberbegriff ist jeweil der weitere Begriff, d.h. seine Geltung setzt den Bedeutungsgehalt des Unterbebgriffs voraus und nicht umgekehrt. Der Bedeutungsgehalt des Unterbegriffes signalisiert, was unumgänglich zum Verständnis des Obebegriffes notwendig ist, wenn dieser nicht selbstwidersprüchlich werden soll.

5) Wirklichkeit im Begriff ist ein in sich geschlossenes und mit sich selbst vermittelbares Gesamtsystem aus Einzelbegriffen, die jeweils für sich das Muster dem spiegelbildich entsprochenen Wirklichkeitsbegriff kontextbezogen reproduzieren. Der Gesamtzusammenschluß erfolgt über Begriffssynthesen , die jeweils vier konstitutive Begriffsbedeutungen unter der Voraussetzung ihrer elementaren Verschiedenheit zu einer Einheit so zusammenfaßt, daß damit der Sinn des Ausgangsbegriffs unter den genannten Bedeutungsaspekten präzisiert wird.

6) Ein vollständiges Begriffsbild als die elementare Einheit des Gesamtystems besteht aus dem a) zu analysierenden Oberbegriff, b) den vier bedeutungsspezifizierenden (gespiegelten) Unterbegriffen und c) dem diese Unterbegriffe bedeutungsmäßig zusammenfassenden Mittelbegriff, Neben der Ausdifferenzierung der einzelnen Unterbegriffe handelt es sich also zusätzlich um 25 Einzelunterscheidungen, mit denen die Bedeutung des zentralen Oberbegriffs über die Unterbegriffe einzeln gespiegelt präzisiert wird.

7) Die systematische Reihenfolge der Bedeutungsangaben im Begriffsbild ist grundsätzlich beliebig und kann unter bestimmten Zielsetzungen variiert werden. Aus Zweckmäßigkeitsgründen ist im vorliegenden Fall eine konsistente systematische Rangfolge beibehalten worden. Die zusammenfassende Synthes steht in der Mitte (Nr.5), links- und rechtsaußen stehen die Äquivalente zu Welt (Nr.1) bzw Subjekt (Nr.2), vermittelnd links die Äqivalent zu Ereignis (Nr.2), vermittelnd rechts die Äquivalent zu Intersubjektivität (Nr.3).

8) Im Begriffsbild gibt es logischerweise neben fünf leitenden Oberbegriffen deren 25 Unterbegriffe, die spiegelbildlich Wirklichkeitsbedeutungen reproduzieren. Die Unterbegriffe bestehen aus normalen Spiegelungen der Oberbegriffe (pro Begriff 3), aus Schlüsselbegriffen, die das oben Gemeinte noch einmal im bestimmten gespiegelten Unterschied elementar präzisierend festhalten, und den synthetischen Mittelbegriffen, die alleSpiegelbegriffe zu einer Gesamtbedeutung zusammenfassen, über die das Gesamtsystem sich vermittelt.

9) Im Begriffsbild zeigen sich drei ordnungsstiftende Symmetrieachsen ,a) die Mittelachse, über die sich die synthetischen Begriffe auf einer grundsätzlich unendlichen Schiene zu einem Gesamtsystem zusammenschließen, b) die Achse der Schlüsselbegriffe, die den festen Bestand der jeweiligen Bedeutungsangaben gegenüber den Spiegelungen fixieren, und c) den unterschiedlichen Entsprechungsachsen, die gegenüberliegende Begriffswörter bedeutungsmäßig entgegensetzen.

10) Bei den Begriffsnamen im Begriffsbild handelt es sich um analytisch vorgegebene Bedeutungen, deren einzelner Wortsinn nicht beliebig anderwärts weiterverwendet werden kann, ohne zu Widersprüchen zu führen. Die richtige Wortwahl muß deshalb ständig im Rahmen des Gesamtsystems kontrolliert und auf Wiederholungen bzw. Verdoppelungen hin neu durchgesehen werden. Sie ist semantisch niemals endgültig sicher oder gar optimal.

11) Die methodische Sicherung der Namensfindung ist insofern allumfassend, als a) die Namensfindung durch die Systemvorgabe analytisch zu klären, b) durch die zu findende Bezugsreferenz phänomenal zu visualisieren, c) durch die Bedeutungspräzisierung semantisch zu vergleichen d) durch die Kontexteinbettung empirisch sicherzustellen sowie schließlich e) inhaltlich synthetisierend dialektisch universal zu vermitteln ist.

12) Die abfolgende Nummerierung der Begriffe ist streng analytisch von "Wirklichkeit" als römisch I hergeleitet. Die römischen Zahlen nennen dabei die Seinsebenen überhaupt, die arabischen den jeweiligen genauen Stellenwert innerhalb der unter römisch I bestimmten Ebene. Innerhalb des Gesamtsystems wechseln sich beide jeweils funktionsentsprechnd ab.

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ZEICHENERKLÄRUNG:

1. RÖMISCHE ZAHLEN: Sie bezeichnen die Bedeutungsebenen, auf denen Begriffe ihren Platz haben."Wirklichkeit" hat noch gar keine Bedeutung und besitzt deshalb die Ziffer "I", "Welt" aber, "Ereignis", "Intersubjektivität", "Subjekt" und "Sein" als Bedeutungsangaben von Wirklichkeit besitzen die Ziffer "II" usw.

1.2. Die römischen Zahlen lassen erkennen, welchen bedeutungsmäßigen Ausdifferenzierungsgrad ein Begriff besitzt.

2. ARABISCHE ZAHLEN: Sie nennen den genauen Definitionsplatz eines jeden Begriffes auf seiner Bedeutungsebene."Verantwortung" z.B. trägt die genaue Kennziffer III, 5.4, weil dieser Begriff auf der dritten Bedeutungsebene liegt und zuerst senkrecht der fünften Spalte, dann waagrecht der vierten Spalte zugehört.

2.1. Jeder Begriff hat so seine eigene Kennziffer. Man kann mit ihr auf den ersten Blick erkennen, welche Bedeutungsanteile die einzelnen Oberbegriffe der Reihenfolge entsprechend beim Zustandekommen eines Begriffes auf seiner Bedeutungsebene haben.

2.2. Die Anzahl der arabischen Zahlen entspricht immer der römischen Zahlangabe minus Eins, weil die römische Zahl I (Wirklichkeit) noch keine Einzelnummerierung hat.

2.3. Gleichlautende Zahlenwiederholungen besagen lediglich, daß jeweils dieselbe Platzierungsnummer weiter ausdifferenziert wird, wie beispielsweise im Fall von "Situationsfreiheit". Diese ergibt sich aus: II.5 = Sein, dann III.5.4. = Verantwortung, dann IV.5.4.2. = Freiheit, dann V.5.4.2.2. =Situationsfreiheit. Bei "Innere Freiheit" lautet die letzte Zahl 4, es wiederholt sich also das Subjektive Moment, das bereits durch "Verantwortung" dem Endbegriff anhaftet.

3. TABELLENNAMEN: Die tabellarisch eingetragenen Namen stehen für Begriffe, deren Definition sich jeweils aus der genauen Position in der Namenstabelle ergibt.

3.1. "Wirklichkeit" hat noch keine begriffliche Definition, weil dafür die Ableitung fehlt. "Welt" aber, "Ereignis", "Intersubjektivität" und "Subjekt" sind als unumgängliche Wirklichkeitsbedeutungen auf Wirklichkeit definitorisch bezogen und können begrifflich definiert werden.

3.2. Ab Bedeutungsebene III haben alle Namen einen analytisch vorgegebenen Definitionsplatz. So ist "Erfahrung" (III.1.4) z.B. defiert als "subjektive Welt", weil sie einmal ein notwendiges Bedeutungsmoment von "Welt" ist, hier aber genau das subjektive. "Freiheit" auf Bedeutungsebene IV ist definert als "mögliche Verantwortung" als ein notwendiges Bedeutungsmoment von Verantwortung, das deren Möglichkkeitscharakter bezeichnet usw.

4. SPALTEN: Die jeweils fünf senkrechten Spalten, die sich waagrecht reproduzieren, stehen für die fünf Bedeutungen, die Wirklichkeit haben kann, wenn ihr Sinn nicht selbstwidersprüchlich werden soll.

4.1. Die Spalten entsprechen den Bedingungen der Möglichkeit von Wirklichkeit überhaupt: Wirklichkeit ist nicht ohne daß überhaupt etwas (1) als etwas (2) für etwas (4) "etwas" (3) "ist" (5).

4.2. Die Spaltennamen bezeichnen das, was "Wirklichkeit" entsprechend ihrer Möglichkeiten insgesamt meint: "Welt" (1), "Ereignis" (2), "Intersubjektivität" (3), "Subjekt" (4), "Sein" (5).

4.3. Die Spaltennummer 5 (Sein) nennt zusammenfassend beim Namen, wasWirklichkeit in den vier Wirklichkeitsbedeutungen ineins gedacht im Unterschied zu dem ist, was ursprünglich "unhintergehbare Wirklichkeit" heißt.

4.4. Während im Falle der Bedeutungsanalyse von Wirklichkeit Wirklichkeitsbedeutungen Sinneinschränkungen implizieren, mithin "Wirklichkeit" der weitere Sinn zugestanden werden muß, ist es bei der Sinnzusammenfassung im Sein umgekehrt: Sein meint alle Wirklichkeitsbedeutungen zusammen und hat somit den weiteren Sinn als nur "Welt", "Ereignis" usw.

4.4.1. In der Spaltenbildung gibt es also eine gegenläufige Allgemeinheitstendenz: Einmal vom Allgemeinsten (Wirklichkeit) zum weniger allgemeinen (Wirklichkeitsbedeutungen) und dann wieder vom weniger Allgemeinen (Wirklichkeitsbedeutungen) zum Allgemeineren in deren Synthese als Sein.

4.4.1.1. Die Spaltenangaben bedeuten in einem doppelten Sinn Ausdifferenzierungen von Bedeutungen: Die Bedeutungsumfänge werden immer eingegrenzter, die Bedeutungsinhalte immer unterschiedener.

4.5. Sowohl Anzahl als auch semantische Gehalt der fünf Bedeutungsangaben von Wirklichkeit lassen sich im Gedankenexperiment am Satz des Widerspruchs gemessen testen und begründet korrigieren. Sie gelten nur so lange, als begründete Widerlegungsversuche nicht zum Erfolg geführt haben (vgl.Punkt 6).

5. SPALTENREIHENFOLGE: Im Prinzip ist es gleichgültig, in welcher Reihenfolge die Spalten einander zugeordnet werden und welche Nummerierung sie bekommen. Jede Reihenfolge impliziert latent aber einen bestimmten Darstellungszweck, ist insofern nicht ganz neutral.

5.1. Die hier gewählte Anordnung geht von dem seit Descartes in der abendländischen Philosophie vorherrschenden erkenntnistheoretischen Paradigma aus, dementsprechend an den Außenstellen Welt (1) sich einem Subjekt (4) präsentiert, was innerhalb der Welt immer an eine zeitliche Vermittlung (Ereignis), innerhalb des Subjekts immer an eine sprachliche Vermittlung (Intersubjektivität) gebunden ist.

5.2. Das damit zusammenfassend Gemeinte, das Sein (5), bekommt seiner synthetischen Funktion wegen hier die Mittelstellung.

6) SPALTENEVIDENZ: Die fünf Wirklichkeitsbedeutungen sind alle zusammen die Bedingung der Möglichkeit (Transzendentalität!) dafür, daß das Wort "Wirklichkeit" einen widerspruchslosen Sinn und damit einen zuordbaren Begriff bekommen kann.

6.1. Jede der fünf Bedeutungen ist unerläßlich, um "Wirklichkeit" einen konsistenten Sinn zu geben. Fehlt eine von ihnen, gibt es auch keine Wirklichkeit. Die Behauptung ist, daß jede mögliche zusätzliche Bedeutung entweder schon in den genannten fünf begrifflich enthalten und damit überflüssig sind.

6.1. Alle fünf Bedeutungen sind gleicherweise miteinander unvereinbare Bedingungen der Möglichkeit von Wirklichkeit.

6.2. Alle fünf Bedeutungen müssen voneinander unableitbar sein und dürfen nur in dem gemeinsamen Oberbegriff miteinander verbunden werden können, wenn sie für sich stehen sollen.

6.3. Im testbaren Gedankenexperiment allein kann entschieden werden, ob die Zahl "Fünf" getroffen ist bzw. ob sie unter- oder überschritten werden muß. (Vgl. bei "Grundsätzlich" den Punkt "etwas").

6.4. Die vorliegende Darstellung gilt prinzipiell nur so lange, wie sie nicht begründet widerlegt ist (Falsifikationsprinzip).Wichtig dabei ist allein die behauptete grundsätzliche Entscheidbarkeit der Frage. Je häufiger dabei Widerlegungsversuche scheitern, umso wahrscheinlicher wird die Richtigkeit der hier gefundenen Lösung.

7) SPALTENWIEDERHOLUNG: Weil alles, was wirklich ist, die Bedeutungsmerkmale von "Wirklichkeit" besitzen muß, läßt sich auch alles Wirkliche als etwas je Bestimmtes von diesen Bedeutungsmerkmalen her namentlich eingrenzen:

7.1. Es handelt sich dann um das, was einen Begriff im weitesten Sinn als das, was er unverwechselbar "ist", kennzeichnet.

7.2. Weil die Grundedeutungen von Wirklichkeit für alles Wirkliche relativ dieselben sind, bleiben auch die Spalten bei der Bestimmung der Wirklichkeit als "etwas Wirkliches" konstant.

7.3. Das Ganze ist eine immer genauer werdende Bedeutungsreproduktion von Wirklichkeit als je etwas bestimmtes Wirkliches.

7.3.1. So, wie die Wirklichkeit beispielsweise immer einen subjektiven Aspekt haben muß, um wirklich sein zu können, so muß die Welt auch einen subjektiven Aspekt haben, um "in Wirklichkeit" "Welt" sein zu können. Der subjektive Charakter der Welt wäre dann aber als "Subjekt" zu allgemein bezeichnet. Genauer folgt er aus der Antwort auf die Frage, was die Welt immer subjektiv ist. Für das Subjekt ist die Wirklichkeit nun als "Welt" Erfahrung.

7.3.1.1. Oder umgekehrt: Wenn die ganze Wirklichkeit nur subjektive Welt wäre, dann wäre nichts wirklich als nur Erfahrung.

7.3.2. Die Bedeutungsreproduktion verlangt immer genauere Namensbezeichnungen, die aus der jeweiligen Oberbedeutung und der entsprechenden Differenz- bzw Spiegelbedeutung sich im Gedankenexperiment empirisch ergeben.

7.3.2.1. "Empirisch im Gedankenexperiment" heißt hier, daß z.B. ein Name für "subjektive Welt" gefunden werden muß. Der Name stellt sich dann ein, wenn die Frage beantwortet wird, was wohl die ganze Wirklichkeit unter der Voraussetzung wäre, daß es nur subjektive Welt gäbe. Sie wäre eben dann nichts als Erfahrung! "Erfahrung" ist also der richtige Namen.

7.3.2.2. "Spiegelbedeutung" meint hier, daß die Bedeutungen des Oberbegriffes im Unterbegriff erhalten bleiben müssen, wenn dieser den Ansprüchen des Oberbegriffes, etwas Wirkliches zu sein, bedeutungsmäßig genügen will.

7.3.2.2.1. Es müssen also alle Wirklichkeitskonstanten des Oberbegriffes im Unzterbegriff vorkommen, d.h. hier, die Wahrheitsbedeutungen des Oberbegriffes "spiegeln" sich in den Wahrheitsbedeutungen der Unterbegriffe.

7.3.2.2.2. "Welt" muß so z.B. eine subjektive Seite haben, um "wirklich" sein zu können, eine intersubjektive und ereignishafte. Dazu kommt die Selbstspiegelung als "nur Welt". Alles zusammenfassend spiegelt sich "Welt" im Sein, wenn alle Weltbedeutungen in einer sythetischen Bedeutung zusammengefaßt werden.

8. BEDEUTUNGSANALYSE: Die tabellarisch zusamenfassbaren Wirklichkeitsbedeutungen entspringen alle systematisch einer Bedeutungsanalyse des Wortes "Wirklichkeit", so daß auf diese Weise "Wirklichkeit" bedeutungsmäßig als Begriff bestimmt wird und jeweils Wirkliches weitergehend als "in Wirklichkeit" unterschiedenes Wirkliches ebenfalls seine Begriffsbestimmung als Seinsbegriff bekommen kann.

8.1. "Begriff" meint hier im bestimmten Unterschied zu "Bedeutung", daß eine Bedeutung eine feste Identität als etwas bestimmtes Wirkliches bekommen hat.

8.1.2. "Welt" ist z.B. eine Wirklichkeitsbedeutung, die wir sprachlich einbringen, aber zugleich auch rechtfertigen müsse, soll nicht willkürlich verfahren werden.

8.1.2.1. Wenn wir sagen, was für uns Welt als Wirkliches immer ist, nämlich Materie, Geschichte, Theorie und Erfahrung, haben wir ihr als Bedeutung einen bestimmten Sinn "in Wirklichkeit" beigemessen.

8.1.2.2. "Welt" ist durch ihre spezifischen Wirklichkei8tsbedeutungen von anderem Wirklichen so unterschieden, daß in einem eindeutigen Sinn von ihr gesprochen werden kann. Dieser eindeutige Sinn ist der Begriff

8.2. Seinsbegriffliche Begriffsbestimmung bedeutet, daß genauer gesagt wird, was ein jeweiliger Begriff als wirklicher "in Wahrheit" ist, wenn er seinen bestimmten unverwechselbaren Sinn bekommen soll.

8.2.1. "Welt" ist so "in Wirklichkeit" eine unverzichtbare Wirklichkeitsbedeutung. Wenn wir aber weiter fragen, was wir mit dem Wort "Welt" meinen, dann geben wir an, daß wir darunter "in Wahrheit" immer Materie, Geschichte, Theorie, Erfahrung und Realität verstehen müssen, wenn Welt als Sinn sich nicht selbst widersprechen und eine begriffliche Identität bekommen soll.

8.2.1.1. "Geschichte" ist dabei die notwendige Ereignishaftigkeit der Welt, "Theorie" ihre Intersubjektivität, und "Erfahrung" die Subjektivität. Mit "Materie" meinen wir auf dieser Bedeutungsebene die Weltlichkeit der Welt im Unterschied zu den drei vorangehenden Spiegelbegriffen, und mit "Realität" das, was die Welt in diesen vier Bedeutungen zusamengefaßt als Sein "ist".

8.2.1.2. Als unterschiedenes Sein (Sosein) ist die Welt als ihr Insgesamt die Realität.

8.2.2. "In Wahrheit" bedeutet hier, daß bei einer Begriffsbedeutung die Bedeutungsbestimmungen angegeben werden, mit denen die entsprechende Bezeichnung als Begriff einen identischen Sinn findet, so daß mit ihm objektiv argumentiert werden kann.

8.3. Die Bedeutungsanalyse geht extensional von der weitesten Bedeutung (Wirklichkeit überhaupt) zu immer spezielleren Bedeutungen im Begriff, zugleich aber bewegen sich im gegenläufigen Sinn die synthetischen Begriffszusammenfassungen intensional in Richtung wachsender Bedeutungsfülle.

8.3.1. So bedeutet Wirklichkeit in ihrer Unhinterfragbarkeit mehr als nur Welt, Sein aber ist mehr als nur Welt, weil es auch ereignishaftes, intersubjektives und subjektives Sein gibt.

8.3.2. Je mehr der Begriffsumfang durch Bedeutungsangaben eingeschränkt wird, um so mehr nehmen die Bedeutungsunterschiede zu und damit auch der semantische Gehalt der Begriffsinhalte.

8.3.2.1. "Erfahrung" z.B. meint vom Begriffsumfang her weniger als die ganze Welt, weil sie nur deren subjektiven Aspekt bezeichnet. Der bedeutungsmäßige Informationsgehalt des Wortes aber ist größer als der von "Welt", weil mehr Bedeutungsunterschiede zum Wortverständnis nötig sind.

9) BEGRIFFSBILDER: Die je bestimmt zugehörigen fünf Wirklichkeitsbedeutungen ergeben ein einheitliches Begriffsbild, das vollständige Begriffsbild nennt zudem noch alle deren einzelnen Bedeutungsangaben.

9.1. So kommen in der vollständigen Begriffsangabe, alles zusammen, zum Ausgangsbegriff, der bestimmt wird, und den folgenden fünf Wirklichkeitsbedeutungen noch 25 Zusatzbedeutungen hinzu, summa summarum also 31 Namen.

9.2. Die vorliegende Präsentation hält sich an diese Form der Begriffsexplikation. Es werden nur vollständige Begriffsbilder erstellt und systematisch miteinander verbunden.

9.3. Jedes vollständige Begriffsbild weist Optisch gesehen zwei Symmetrieachsen auf: Die eine der selbstbezüglichen nicht gespiegelten Begriffe (schraffierte Schlüsselbegriffe), die andere der synthetisierenden fünften Begriffe (unterstrichene Mittelbegriffe).

9.2.1. Die Achse der Schlüsselbegriffe macht kenntlich, um welchen Bedeutungskern sich die Bedeutungsspiegelungen bewegen. Sie implizieren ein wechselseitig bezogenes dialektisches Sinnverhältnis beiderseits der Achsen.

9.2.1.1. So spiegeln sich z.B. im Hauptbegriff (I) auf der ersten und vierten Ebene "Erfahrung" (III,1.4) und "Leben" (III.4.1.) Die Spiegelung ist in der umgekehrten Ziffernfolge der arabischen Zahlen festgehalten. Semantisch kann sie auch zu einfachen Wortumkehrungen führen. In diesem Fall ist "Erfahrung" die subjektive Welt, und "Leben" das weltliche Subjekt.

9.2.2. Die Achse der Mittelbegriffe faßt alle Begriffe zusammen und bildet die Schiene, auf welcher die Bedeutungsbenenen miteinander verknüpfbar werden. Auf ihr spiegeln sich Ebenenübergänge.

9.2.2.1. So faßt im Hauptbegriff (I) "Realität" den Sinn zusammen, den "Welt" (II.Ebene) auf der dritten Bedeutungsbene (III.1.5.) hat. In dieser Zusammenfassung als "Sein der Welt" läßt sich "Welt" aber noch einmal spiegelbildlich in der synthetischen Spalte "Sein" (II.5.) als das zusammenfassen, was mit "Weltlichkeit des Seins" = "Schöpfung" (III.5.1.) gemeint ist. Die ganze bedeutete "Welt" ist jetzt also als "Schöpfung" zu einem Spiegelbegriff von Sein geworden, das seinerseits im "Sosein" seine neue Bedeutunsgmitte findet.

9.2.2.1.1. Über die Bedeutungsangaben von Sosein findet somit die Bedeutung von "Welt" ihre Entsprechung auf der vierten Ebene usw. Die Bedeutungsangabe von "Welt" auf Ebene II bekommt in "Realität" eine Gesamtbedeutung auf Ebene III, spiegelt sich in dieser Gesamtbedeutung als "Schöpfung" auf der zusammenfassenden Ebene von II (Sein II,5) als eines deren konstitutive Momente, um bei deren Explikation als "Sosein von Schöpfung" in "Natur" zusammengefaßt zu werden, die wiederum im Sosein als Natürlichkeit ihre Synthese findet. Mit "Natürlichkeit" ist "Welt" mithin sinngemäß von der II. Ebene auf die vierte transformiert worden usw.

10) BEGRIFFSBILDVERBINDUNGEN: Alle Begriffsbilder stehen über ihre Mittelachsen in einem bedeutungsmäßigen Gesamtzusammenhang.

10.1. Es handelt sich dabei jeweils um die Sinnzusammenfassung von Bedeutungen, in der sich alle Einzelbegriffe spiegeln und ineinander transformieren.

10.2. Alle Seinsbegriffe zusammen gleichen so einem Spiegelkabinett: Über die Mittelachsen sind alle Begriffe irgendwie auf immer unterschiednerer Bedeutungsstufe miteinander vernetzt.

10.2.1. So ist beispielsweise der Sinngehalt der Wirklichkeitsbedeutungen "Welt", "Ereignis", "Intersubjektivität" und "Subjekt" in der Bedeutung von "Sein" zusammengefaßt. Die Bedeutung von "Sein" aber spiegelt sich in der Welt als Realität, im Ereignis als Notwendigkeit, in der Intersubjektivität als Verständigung und im Subjekt als Existenz stets in der jeweiligen Funktion, wiederum Zusammenfassungen von Wirklichkeitsbedeutungen zu sein.

10.2.2. Umgekehrt spiegelt sich bei der Wahrheitsangabe von "Sein" die Welt als Natur, das Ereignis als Möglichkeit, die Intersubjektivität als Identität und die Existenz als Verantwwortung. Dies alles zusammengefaßt meint das Sein als Sosein und Inbegriff aller Begriffsunterscheidungen.

10.2.3. Im Sosein sind alle Wirklichkeitsbedeutungen als Seinsbegriffe der III. Ebene in einem Begriff einheitlich erfaßt. Der Sinn von "Wirklichkeit" ist im Sosein so zusammengefaßt, daß zum Vertsändnis dieser Namensbedeutung sämtliche möglichen Unterschiede von der ersten bis zur vierten Bedeutungsebene gemacht werden müssen.

10.2.3.1. "Sosein" meint Wirklichkeit als das volle Sein der zweiten Ebene und im direkten Vergleich mit allen Begriffen der dritten Ebene. Zu seinem Sinnverständnis müßten korrekter Weise alle einzelnen Bedeutungsabgrenzungen vollzogen werden.

10.2.3.2. In den zusätzlichen eigenen Bedeutungsangaben von "Sosein" erfolgt dann die prinzipielle die sinngemäße Abrenzung von von allen möglichen Begriffen der vierten Ebene. Über den Begriff "Seiendes" ist Sosein vergleichsmäßig mit allen Begriffen der vierten Eebene verbunden.

11) BEGRIFFSSYSTEM: Alle als Seinsbegriffe ausdifferenzierten Wirklichkeitsbedeutungen zusammen bilden ein hierarchisches Begriffssystem, an dessen Spitze "Wirklichkeit" steht und an dessen Auslaufsgrenze immer detaillierter werdende Bedeutungsunterschiede sich verflüchtigen.

11.1. Weil es hier den archimedischen Punkt gibt, den es eigentlich nach herkömmlicher Auffassung nicht geben darf, ist die Geschlossenheit des Systems möglich.

11.2. Weil es sich um Bedeutungsangaben des archimedischen Punktes handelt, erübrigt sich das Problem der Reduktion auf eine empirische Basi: Das Feld der Bedeutungen wird nicht verlassen..

11.3. Die Stockwerke des Systems sind Bedeutungsebenen, die Bausteine sind Seinsbegriffe, die jeweils Wirkliches bestimmt und unverwechselbar unterscheiden.

11.4. In diesem System darf es keine Namenswiederholungen geben. Jeder Begriff ist, unverwechselbar mit anderen, auf die Sache bezogen, für die er steht, und stets nur bedeutungsmäßig an seinem Oberbegriff (genus proximum) orientiert, sowie von den direkten Nebenbegriffen (differentia specifica) abgegrenzt.

11.4.1. So steht z.B. "Freiheit" für etwas ganz Bestimmtes, was von keinem anderen Begriff des Systems abgedeckt wird. Bedeutungsmäßig meint diese Sache einen notwendigen Moment von Verantwortung neben anderen. Ohne den Bezug auf Verantwortung, wäre der unverwechselbar einmalige Sinn von "Freiheit" nicht vor Einwänden zu schützen!

12) BEGRIFFSBASIS: Weil es sich bei allem um Bedeutungsangaben von Wirklichkeit handelt, und nicht um deren Zurückführung auf eine empirische, phänomenale, sprachliche, gegenständliche oder gesetzliche Basis, bedarf es keiner Abstützung durch etwas dem Sinn von Wirklichkeit Fremden, wie überall sonst in der sogenannten Analytischen Philosophie.

12.1. Die Ausdifferenzierung von Wirklichkeit findet ihre natürliche untere Grenze da, wo Bedeutungsnuancen entweder an Vorstellungsgrenzen verschwimmen, oder aber in andere Begriffsbereiche sich verabschieden.

12.1.1. So ist etwa der Begriff "Molekülaffinität" einerseits immer noch ein äußerster Unterbegriff von Subjekt als Subbestandteil von "Leben". Aber für sich genommen handelt es sich um organisierte Materie, der noch kein Leben zugesprochen werden kann, er ist in dieser Hinsicht also der Materie als Moment von Welt zuzurechnen.

12.1.2. An den Vorstellungsgrenzen verschwimmen z.B. alle Bedeutungen, die "Dasein" weiter bestimmen: was "Transrealität" bedeuten soll, "Transzendenz", "Transintelligibilität", "Mysterium", mutet dem Vorstellungsvermögen zunehmend mehr zu, bis es im Paradox endgültig sein Nichtverstehen auf den Begriff bringt.

12.2. Je spezieller der Begriffsumfang eingegrenzt wird, umso so mehr wachsen die entsprechenden nötigen Bedeutungsunterschiede einer gelingenden Namensnennung. Am Ende entscheidet das noch mögliche Bedeutungsverständnis allein darüber, wo die Grenzlinie der Basis verläuft.

13) BEGRIFFSDEFINITION: Ein Seinsbegriff ist "in Wirklichkeit" definiert, wenn sein entsprechender Oberbegriff und die zu ihm gehörige spezifische Differenz beim einmaligen Namen genannt sind.

13.1. Mit dieser Definition sagen wir, was für uns der Seinsbegriff in seiner Einmaligkeit unter anderen bedeutet.

13.1.1. Dabei bleibt allerdings die vielfältige Verwendungsweise der Wortbedeutung des Definierten noch offen.

13.2. Wirklichkeitsdefinitionen haben deshalb einen Doppelaspekt: Um die Definition beweiskräftig zu machen, muß noch zusätzlich angegeben werden, was das Definierte "in Wahrheit" bedeutet.

13.2.1. "Freiheit" ist so beispielsweise "in Wirklichkeit" die Möglichkeit von Verantwortung (IV. 5.4.2.). Aber um das genauer zu verstehen, was da "Möglichkeit von Verantwortung" heißen soll, müssen die konstitutiven Wirklichkeitsbedeutungen der Bedingung der Möglichkeit von Freiheit angegeben werden: Bewegungsfreiheit, Situationsfreiheit, Wahlfreiheit, Können und Innere Freiheit.

13.3. Ein Seinsbegriff ist "in Wirklichkeit" und "in Wahrheit" definiert, wenn sein Bezug zur Wirklichkeit und sein Eigenbezug als Wirkliches angegeben sind.

23.3.1. "Erfahrung" ist so "in Wirklichkeit" die subjektive Welt, weil alle Wirklichkeit, wenn es nur subjektive Welt wäre, "Erfahrung" heißen müßte. Für sich selbst aber ist Erfahrung wirklich als das Insgesamt von Erleben, Gegenständlichkeit, Wahrnehmen und Sinnlichkeit als zusammengefaßt "Erkenntnis".

23.3.1.1. Wir sagen damit, was wir "in Wahrheit" mit "Erfahrung" meinen, wenn wir sie als "subjektive Welt" definieren.

14) BEGRIFFSNUTZEN: Das Begriffssystem ausdifferenzierter Wirklichkeitsbedeutungen bietet eine grundsätzliche Orientierungshilfe nicht darin, wie wir denken sollten, sondern dort, wo es um die Worte und Begriffe geht, die wir in unserem Denken kommunikativ immer schon unterstellen.

14.1. Der Nutzen besteht also in einem Basiskonsens der Vernunft, mit dessen Hilfe Verständigung auch unterschiedlicher Grundpositionen noch möglich werden kann: Entweder in dem Sinn, daß man sich trifft, oder in dem anderen, daß man erkennt, wie und warum man grundsätzlich unterschiedlicher Meinung ist.

14.2. Wenn es diese Basis nicht gibt, hört Philosophie notwendig auf, eine ernsthafte Angelegenheit zu sein.Die Postmoderne scheint sich damit abgefunden zu haben!

15) METHODISCHE UNIVERSALITÄT: Das Prinzip der Bedeutungsanalytik des Sinns von Wirklichkeit macht Schluß mit der einseitigen Bevorzugung jeweils nur einer zugelassenen Denk- und Darstellungsmethode. Dieser Methodenpluralismus bedeutet aber hier keinen Freibrief für Beliebigkeit, sondern den Anspruch auf Vollständigkeit.

15.1. In ihr sind alle denkbaren methodischen Wege im weitesten Sinn berücksichtigt: Das Grundkonzept ist a) streng analytisch, insofern es sich um begriffliche Definitionen handelt (3), die Gegenstandsbeschreibung ist b) streng phänomenal, indem die identifizierten Phänomene eindeutig beschrieben werden (1). Sie ist ausgewiesen empirisch, insofern c) Beobachtungssituationen nicht vorgeschrieben, sondern in ihren Bedingungen der Möglichkeiten auf den Begriff gebracht werden (2), sie ist semantisch anspruchsvoll, insofern das Finden der Wortbedeutungen prinzipiell sich in einem holistischen Rahmen bewegt , innerhalb desen kein Name zweimal vorkommen kann (4). Und sie ist schließlich dialektisch, insofern e) alle Wirklichkeitsbedeutungen auf ihrer jeweiligen Ebene zu neuen Sinnsysthesen gebracht werden (5).

16) SEMANTISCHER ÜBERHANG: Eine erschöpfende Analyse der Bedeutung von Wirklichkeit kennt keine nicht definierbare und im System nicht definierte Begriffe, von reinen Umstandswörtern und umgangssprachlichen Selbstverständlichkeiten abgesehen.

16.1. Es handelt sich deshalb um die Universalsemantik, die heute vielerorts versucht, aber bisher nirgend gefunden wurde.

16.1.1. In der abendländischen Philosophiegeschichte hat diesen Anspruch bisher noch kein System erfüllt, denn auch die Hegelsche Logik hat sprachliche Lücken!

16.1.2. Das heißt nun nicht, daß die Analyse von Wirklichkeitsbedeutung allmächtig wäre, es heißt aber, daß sie erstmals auch ihre eigenen Grenzen zu begreifen fähig ist.

16.2. Seinsbegriffliche Wirklichkeit gibt es nur im Medium des Soseins, nicht mehr in dem des Seienden, Daseins usw.

16.2.1. Alles, was über das Sosein hinausgeht, muß mit seinen Mitteln simuliert werden: So kann begrifflich "Kuh" (Sosein) fixiert werden, nicht mehr aber eine einzelne Kuh hier und dort als Seiendes vollständig erfaßt.

16.2.1.1. In diesem Fall bleibt nur die Berücksichtigung des Seienden überhaupt als die Zuschreibungskategorie, welcher eine einzelne bestimmte Kuh etwa am 12.11.79 irgendwo in den Alpen existierend zuzuordnen ist. Auch beim Dasein kann begrifflich nur gesagt werden, was es in jedem Fall bedeutet, nicht aber mehr, was jeder Einzelne in seinem unverwechselbaren Dasein erlebt u

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Grundsatzerinnerung:

1) "Wirklichkeit" ist der weiteste denkbare Begriff, weil er sich auf alles bezieht.

2) Der weitest denkbare Begriff muß etwas Bestimmtes bedeuten, wenn er nicht alles oder nichts bedeuten will.

3) Wirklichkeitsanalyse ist Bedeutungsanalyse.

4) Bedeutungsanalyse expliziert den weitesten Begriffsumfang auf den genauesten Begriffsinhalt hin.

5) Notwendige Sinnzugehörigkeiten sind Bedeutungen, ohne welche ein Bedeutetes sinnwidrig wird.

6) Das Kriterium für Sinnwidrigkeit ist der logische Selbstwiderspruch.

7) Wirklichkeit als alles wird sinnwidrig, wenn ihre Bedeutung nicht alles erschöpfend meint.

8) Eine Bedeutung, die alles erschöpfend meint, ist eine transzendentale Bedeutung.

11) Eine Bedeutung von allem meint immer das, ohne das alles als alles nicht alles bedeutet.

12) Alles kann als alles nicht mehr alles bedeuten, wenn es nichts mehr wenigstens als etwas gibt.

13) Alles kann als alles nur etwas bedeuten, wenn es etwas als etwas bestimmtes meint.

14) Alles kann als alles nur etwas bestimmtes meinen, wenn es für etwas etwas bedeutet.

15) Alles kann als alles für etwas nur etwas bedeuten als das, was immer etwas alles bedeutet.

16) Alles kann als alles immer etwas nur als das bedeuten, was "ist"

17) Alles "ist" demnach alles zusammen das, was überhaupt etwas als etwas für etwas immer bedeutet.

18) "Wirklichkeit" ist nicht Sinnwidriges, wenn dabei immer etwas als etwas für etwas "etwas" gilt

19) Identifizierbare Wirkliches ist das, was "ist", mithin das Sein.

20) Weil Wirklichkeit als Sein "etwas" sein muß, ist Sein nicht ohne Welt widerspruchslos denkbar.

21) Weil Etwas erkannt werden muß, ist Sein nicht ohne Ereignis widerspruchslos denkbar.

22) Weil etwas Erkennbares für Etwas sein muß, ist Sein nicht ohne Subjektivität.

23) Weil das subjektiv Verstandene mitteilbar sein muß, ist Sein auch nicht ohne Intersubjektivität.

24) Alles Wirkliche als Sein muß diesen vier Wirklichkeitsbedeutungen entsprechen.

25) Alles Wirkliche als Sein ist systematisch darstellbar.

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GRUNDSÄTZE:

1) Das deutsche Wort "Wirklichkeit" , nicht Sein oder Wahrheit hat die weitest denkbaren Bedeutung.

2) Überhaupt Alles ist die Bedeutung, die wir mit dem Wort "Wirklichkeit" immer schon unterstellen.

3) Überhaupt etwas ist die Bedingung der Möglichkeit dafür, daß Wirklichkeit "sein" kann.

4) Wirklichkeit, die "ist", ist notwendig etwas Wirkliches als "wirklich" etwas für etwas.

5) Alles je etwas Wirkliches ist immer intersubjektiv vermittelbares Ereignis in der Welt für Subjekte.

6) Wirklichkeitsanalyse ist Bedeutungsanalyse von Wirklichkeitsidentifikationen.

7) Seinsbegriffe explizieren, was etwas Wirkliches "in Wirklichkeit" und "in Wahrheit" "ist".

8) Wirklichkeitsdefinition in Seinsbegriffen sagt, was etwas Wirkliches so und nur so bestimmt bedeutet.

9) Wirklichkeitsbegriffe lassen sich in einem Seinssystem zusammenfassend darstellen.

10) Wirklichkeit im Seinssystem ist nur intersubjektives Sosein, kein Seiendes oder Dasein.



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Letzte Änderung dieser Seite: 14.03.2004